Fricka und der Laufenburger Brückenzauber

„Der Name für die neue Rheinbrücke stand schon fest: ,Hochrheinbrücke‘ sollte die Verbindung zwischen dem deutschen und dem Schweizer Teil der Stadt Laufenburg heißen. Nur befahren kann sie derzeit niemand – das ausführende Ingenieurbüro legte eine Seite der Brücke ganze 54 Zentimeter zu tief an…“ So begann Spiegel online im Januar 2004 seine Geschichte über einen kleinen Unterschied, der die Menschen in mindestens zwei Nationen bewegte, der zweiten Laufenburger Rheinbrücke im Osten der Stadt zunächst jede Menge Schlagzeilen bescherte – und nun auch ein bildhaftes Druckwerk.

Denn dieser kleine Unterschied hat die Zeichner Markus Olivieri und Kristine Gelderblom sowie Texterin Petra Gabriel zu „Fricka und der Laufenburger Brückenzauber“,  einem Comic animiert. Es entstand aber nicht nur, weil die Geschichte mit den 54 Zentimetern an sich schon sehr vergnüglich ist, sondern auch, weil Laufenburg 2007 das 800-Jährige gefeiert hat. Das Trio fand in Sachen Brückenschlag allerdings eine eigene Form der Schadensbegrenzung. Tragende Rollen dabei spielen eine junge Dame namens Fricka, ihr Hund Emilie, ihr Vater Brimborium, zwei Ober- und Einungsmeister, ein Druide, ein Barde und jede Menge anderer Charakterköpfe. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen seien absolut zufällig, schwören die Autoren, die im Übrigen keinerlei Skrupel hatten, keltische Bräuche und moderne Mobiltelefone mit altmodischen Rechenschiebern, jeder Menge Hokuspokus und einem traurigen Saurier namens Hugo (Lieblingsfarbe Pink) zusammenzumixen.

Der Hintergrund des Unterschieds: Die Schweizer Planer waren für den Brückenbau zuständig, die deutsche Seite hatte die Zufahrt bereitzustellen. Zur Differenz zwischen Zufahrt und Brückenanschluss kam es, weil die beiden Staaten bei den Planungen von einem unterschiedlichen Referenzhorizont ausgehen. In Deutschland wird von der Meereshöhe der Nordsee aus gemessen, die Schweiz misst vom Mittelmeer aus. Der Unterschied beträgt genau 27 Zentimeter. Bei der Angleichung der Horizonte im Vorfeld der Planungen wurde versehentlich in die falsche Richtung korrigiert. Satt zu egalisieren, wurde die Abweichung verdoppelt. Erst etwa ein Jahr nach Baubeginn wurde der Niveauunterschied deutlich. Die pragmatische Lösung: Die Zufahrt wurde tiefergelegt. Wie das gehen kann, ist natürlich auch Thema im Comic.

Die Planung für die zweite Laufenburger Rheinbrücke, durch die die mittelalterliche Altstadt vom Durchgangsverkehr entlastet wurde, lief übrigens Jahrzehnte. Der Bau dauerte rund zwei Jahre, offizielle Eröffnung war am 17. Dezember 2004. Die Gesamtkosten für die Brücke beliefen sich auf etwa 9,8 Millionen Franken, Zufahrt und Zollanlagen kosteten 3,1 Millionen Euro.

Der Comic ist zum Preis von 6.90 EUR bzw. 11,40 CHF bei den Verkehrsämtern beider Laufenburg und im Galerie-Treff „Kunst am Lauffen“, Tel.: +49 (0)7763 802686 (info@eine-artfirma) sowie in der Buchhandlung am Andelsbach (07763/21155)  erhältlich. Die Verkehrsämter: Kultur- und Verkehrsamt Laufenburg, Tel.: 07763/806 – 51 oder über die E-Mail-Adresse kulturamt.verkehrsamt@laufenburg-baden.de sowie beim Verkehrsbüro CH-Laufenburg, Tel.: 004162/8744455, E-Mail: info@laufenburg-tourismus.ch